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NUMERISCHE CHRONOLOGIE DES ZEHNSTÄMMEREICHS ISRAEL

synchronistische Chronologie bis zum Untergang Samarias (721/722 v. Chr.)

Arbeitsvorlage von Gabriel Foco

Wien 2001


 

VORBEMERKUNG

Die Chronologie der Väterzeit ist bis Abraham und seiner Nachkommen in den zwei Stammbäumen - vor (1 Mose 5,3-32) und nach (1 Mose 11,10-26) der Sintflut - so genau beschrieben enthalten, dass immer kontinuierlich angegeben werde, in welchem Alter die Nachkommenschaft jeweils gezeugt wurde. Damit lässt sich die Chronologie als ein lineares genealogische Kontinuum so rekonstruieren, das mit dem Jahre 1948 nach der Schöpfung - als das Geburtsjahr Abrahams – die genealogische Reihe vorerst abschließe. Etwas weiter im Text verstreut zu finden und analog linear lassen sich die jeweiligen Zeugungen der Nachkommen bei Isaak im 100. Jahr Abrahams (1 Mose 21,5; vgl. 1 Mose 17,17.24.21; 18,10.14), und Jakobs im 60. Jahr Isaaks (1 Mose 25,26), bestimmen. Man braucht also nur 1948 + 100 + 60 = 2108 durch einfache Addition auszurechnen. Von da an werden die genealogischen Angaben zunehmend ungenau und es empfehlt sich – in mehrerer Hinsicht – das Eckdatum zu nehmen, wonach Jakob mit seiner Sippschaft in seinem 130. Jahr nach Ägypten übersiedelt (ausgewandert) sei (1 Mose 47,9). Denn in 2 Mose 12,40-41 heißt es ausdrücklich, dass der Exodus aus Ägypten auf den Tag genau 430 Jahre nach der nämlichen Übersiedlung Jakobs in seinem 130. Jahre erfolgte, womit ein genauer chronologischer Rahmen bis zum Exodus mit 2668 Jahren (an)gegeben sei. Und das mit den 480 Jahren nach 1 Kö 6,1 vom Exodus bis zum Beginn des Tempelbaus kombiniert, ergibt einem exakten chronologischen Rahmen von (1948 + 100 + 60) + 130 + 430 + 480 = 3148 Jahren von der Schöpfung bis zum Beginn des Tempelbaus im 4. Jahr der Regierung des Salomo.

Ab dem Tempelbau lässt sich (mit Hilfe der chronologisch jeweils gegenübergestellten Regierungsjahre) im formalistischen Synchron der geteilten Reiche mit 244 Jahren bis zum Untergang Samarias (des sog. Zehnstämmereiches) so rekonstruieren, dass mit den 40 Jahren Regierungszeit des Salomo davor (1 Kö 11,42//2 Chr 9,30), in dessem 4. Jahr die 480 Jahre seit dem Exodus enden, für Salomo 40 – 4 = 36 Jahre hinzugerechnet werden kann, und sich so für die gesamte zusätzliche Strecke 26 + 244 = 280 Jahre ergeben.

       3148 = 480. Jahr nach dem Exodus = 4. Jahr des Salomo (1 Kö 6,1)

       3184 =  1. Jerobeam I. = 40.(/41.) Salomo (1 Kö 11,42-12,20)

       3203 =  20. Jerobeam I. = 2. Asa (20) 20 (1 Kö 15,9)

       3239 = 2. Ahab = 38. Asa (36) 36 (1 Kö 16,29)

       3241 = 4. Ahab = 2. Joschafat (3) 2 (1 Kö 22,41)

       3257 = 2. Joram von Israel = 18. Joschafat (17) 17 (2 Kö 3,1)

       3267 = 12. Joram von Israel = 2. Jehu = 1. Ahasja (1) 1 (2 Kö 8,25)

       3257 = 2. Joram von Israel = 18. Joschafat (17) 17 (2 Kö 3,1)

       3267 = 12. Joram von Israel = 2. Jehu = 1. Ahasja (1) 1 (2 Kö 8,25)

       3272 = 7. Jehu = 1. Joasch von Juda (7) 6 (2 Kö 12,1)

       3308 = 2. Joasch von Israel = 37. Joasch von Juda (37) 36 (2 Kö 13,10)

       3308 = 2. Joasch von Israel = 2. Amazja (1) 0 (2 Kö 14,1)

       3321 = 2. Jerobeam II. = 15. Amazja (14) 14 (2 Kö 14,23)

       3346 = 27. Jerobeam II. = 2. Usija (26) 25 (2 Kö 15,1)

       3396 = 2. Pekach = 52. Usija (51) 51 (2 Kö 15,27)

       3411 = 17. Pekach = 2. Ahas (15) 15 (2 Kö 16,1)

       3421 = 2. Hosea = 12. Ahas (5) 4 (2 Kö 17,1)

       3428 = 9. Hosea = 6. Hiskia = Untergang Samarias (7) 7 (2 Kö 18,10)

Insgesamt also rund: . . . . (251) 244 Jahre bis zum Untergang Samarias. Die in Klammern angegebenen Zahlen sollten andeuten, dass bei Paralleldatierungen im Synchron – etwa infolge der divergierenden Jahresanfänge – die jeweilige Angabe variieren kann, und besonders die Stellen die von der Rohangabe abweichen, nämlich daneben in der Klammer, zeigen an, dass aufgrund weitere synchronistische Angaben hier eine Abweichung um ein Jahr möglich wäre. In den 14 Angaben des Synchrons wären also theoretisch 14 Jahre Abweichungen möglich, was um so unwahrscheinlicher ist, als die Jahresanfänge zwar von Reich zu Reich abweiche, aber in dem jeweiligen Reich konstant bleibe, und sich so eher um so wahrscheinlicher ein Ausgleich statistisch einstelle je größer die Zahl der Glieder sei. Aus den 14 synchronistischen Angeben lässt sich berechnen, dass der Synchron je siebenmal von einem Reich zu dem anderen wechselt und so immer harmonisch ausgleiche was auf der einen oder anderen Seite sich geändert hatte. Auf dieser Grundlage ist also feststellbar, dass die Abweichung nicht 14, sondern maximal ein bis zwei Jahre betragen kann. Hier sollte mit den Zahlen in den Klammern angedeutet werden, dass mit den chronologisch lokalisierbaren Sabbatjahren – die einem festen Rhythmus folgen – eine Justierung der Daten geboten erscheine.

Seit der Schöpfung bis zum Beginn des Tempelbaus unter Salomon, in seinem 4. Jahr, sind sonach 3148 Jahre zu rechnen, und von da an (mit den 36 Jahren Salomos vom 4. bis zum 40. Jahr) bis zum Untergang Samarias 36 + 244 = 280 Jahre, was zusammen 3148 + 280 = 3428 Jahre bis zum endgültigen Untergang des Zehnstämmereiches in Israel (mit der Zerstörung Samarias) ergibt. Allfällige Unsicherheiten können nur mit Hilfe der näheren Bestimmung des chronologischen Gesamtrahmens möglich.

In dem von Juda sodann allein fortgesetzten Reich gibt es auch einige Abschnitte mit einem zumindest relativen Synchron. Aus 2 Kö 20,1//Jes 38,1 folgt, dass die Mitregentschaft - und daher die Regierungsjahre - des Manasse schon im 14./15. Jahr seines Vaters Hiskia, begonnen haben.

       3436 = 1. Jahr des Manasse (2 Kö 21,1//2 Chr 33,1) = 14. Jahr des Hiskia (2 Kö 18,2.13; 20,5-6//Jes 36,1; 38,5//2 Chr 32,1 f.)

       3437 = 15. Jahr des Hiskia = Halljahr (Jes 37,30//2 Kö 19,29; vgl. Jes 36,1; 2 Kö 18,13; 2 Chr 32,1)

       3451 = 29. Jahr des Hiskia (2 Kö 18,1-2//2 Chr 29,1) = 15. Jahr des Manasse (2 Kö 21,1//2 Chr 33,1)

       3491 = 55. Jahr des Manasse (2 Kö 21,1//2 Chr 33,1)

       3493 = 2. Jahr des Amon (2 Kö 21,19//2 Chr 33,21)

       3494 = 1. Jahr des Josia (2 Kö 22,1//2 Chr 34,1)

       3506 = 13. Jahr des Josia = 1. Jahr der Berufung des Jeremia (Jer 1,2-3; 25,3)

Aus Jer 25,1-3 ergibt sich, dass zwischen dem 13. Jahr des Josia und dem 4. Jahr des Jojakim 23 Jahre liegen, so dass der gesamte chronologische Rahmen ab dem ersten Regierungsjahr des Josia (2 Kö 22,1//2 Chr 34,1) bis zum Untergang des Königreiches Juda 54 Jahre beträgt. Das gleiche Resultat ergibt sich aus ebendieser Stelle (Jer 25,1-3), vom ersten bis zum 19. Jahr des Nebukadnezar (Jer 52,5-12//2 Kö 25,2-8) d. i. das 11. Jahr des Zidkia (Jer 1,3), weil das 4. Jahr des Jojakim nicht nur dem nämlichen 23. Jahr der Berufung des Jeremia entspricht, sondern auch dem 1. Jahr des Nebukadnezar.

       3529 = 1. Jahr des Nebukadnezar = 4. Jahr des Jojakim = 23. Jahr des Jeremia (Jer 25,1.3) 

       3536 = 7. Jahr des Nebekandnezar (Jer 52,28) = 11. Jahr des Jojakim (2 Kö 23,36//2 Chr 36,5)

       3537 = 8. Jahr des Nebukadnezar = 1. Jahr des Jojachin (2 Kö 24,10.12//2 Chr 36,10).

       3546/7 = 18. Jahr des Nebukadnezar = 10. Jahr des Zidkia (Jer 32,1: vgl. Jer 52,29; V. 2).

       3548 = 19. Jahr des Nebukadnezar = 11. Jahr des Zidkia 2 Kö 25,8//Jer 52,12; vgl. Jer 1,3).

       3573 = 37. Jahr des Jojachin = 1. Jahr des Ewil-Merodach (2 Kö 25,27//Jer 52,31).

Aus der Sicht der Gesamtchronologie kann ausgesagt werden, dass auch nach dem Untergang Samarias auf weiten Strecken, ja (bis auf eine Nahtstelle zwischen Manasse und Josia) so gut wie durchgehend, synchronistische Angaben eine durchgehende Datierung ermöglichen. Das ist die Fortsetzung des Synchrons von Hiskia bis Manasse einerseits, und dann von Josia bis zum Untergang Jerusalems und noch darüber hinaus andererseits. In der dazwischen liegende Zeit fehlt zwar ein Synchron, doch aus den bisherigen Angaben im Gesamtkontext ergibt sich die formalistische Struktur, wonach ohne zusätzliche Angaben die Regierungsjahre einfach zu addieren sind. Außerdem beschränkt sich die nicht durch direkte synchronistische Angaben beschriebene chronologische Strecke zwischen Manasse und Josia auf Amon und seine 2 Regierungsjahre. Selbst hier kann der chronologische Rahmen durch die Lebensjahre stark eingeengt werden, weil Amon der Sohn von Manasse (2 Kö 2118) und Josia der Sohn von Amon (2 Kö 21,26) ist und beide relativ jung die Herrschaft antraten, und zwar im 22. und 8. Lebensjahr, wo auch spekulativ eine Streckung des chronologischen Rahmens nur mit Mühe bzw. kaum möglich wäre. Nach 2 Kö 21,1 war Manasse 12 Jahre alt als der König wurde, und nach 2 Kö 21,19 war Amon 22 Jahre als er König wurde.

Mit Hilfe der Sabbatperiode (2 Mose 23,10-11; 3 Mose 25,1-8.19-22; 26,34-35.43; 5 Mose 15,1-11; 31,9-13; vgl. 2 Chr 36,20-21; Neh 10,31-32) kann der Zeitabschnitt zwischen der Ankündigung der Sabbat- und Hallperiode durch Jesaja (2 Kö 19,29//Jes 37,30) im 14. Jahr des Hiskia (2 Kö 18,13//Jes 36,1) und dem Sabbatjahr, das in dem auf den 1. Monat im 18. Jahr des Josia (2 Kö 22,3; 23,23//2 Chr 34,8; 35,1-19) folgenden 7. Monat (5 Mose 31,9-13), durch die Verlesung des Gesetztes (2 Kö 23,2//2 Chr 34,30) identifiziert wurde, weiter eingeengt werden. Das Sabbatjahr im 19. Jahr des Josia lässt sich auch vom Sabbatjahr im 11. Jahr des Zidkia in Jer 34,8-17.21-22 (vgl. Jer 37,4-5) ableiten bzw. nachweisen. Jer 34,21-22//Jer 37,4-5//Jer 32,1-2). Denn im 10. Jahr des Zidkia wird das Gericht über Jerusalem im Sabbatjahr angekündigt (Jer 34,17 f.), das dann im 11. Jahr vollzogen wurde. Dieses identifizierte Sabbatjahr fällt zwar - wie das Passahfest im 1. Monat - in das 18. Jahr des Josia, doch müsse richtig im 19. Jahr des Josia berechnet werden (vgl. Seder Olam XXIII, 83-94; XXIV, 24-26), wo zwar stark abweichend, doch die Fragestellung grundsätzlich erkannt wird.

Eine bessere Annäherung des genauen Zahlenwertes des Zeitabschnittes zwischen dem 1. Jahr des Manasse, das ist das 15. Jahr des Hiskia (2 Kö 18,13; 20,1), und dem 19. Jahr des Josia (2 Kö 22,3; 23,2), also zwischen den zwei Sabbatjahren, wird durch die Berechnung der Sabbatperiode erreicht. Die 55 Jahre Manasses (23 Kö 21,1) und die 2 Jahre Amons (2 Kö 21,19) ergeben mit den besagten 19 Jahren des Josia 55 + 2 + 19 = 76 Jahre in der Rohrechnung. Das vorläufige Resultat weicht also um 1 Jahr vom Zielergebnis ab: weil Juda nachdatierend ist, also formalistisch das 1. Regierungsjahr des Manasses mit dem 15. des Hiskia übereinstimmt, während das Sabbatjahr mit dem 15. des Hiskia übereinstimmt (Zielergebnis: 77 = 11 x 7).

Nachdem also der Spielraum rund um die chronologische Nahtstelle nach Manasse soweit eingegrenzt werden könne, dass höchstens einige Sabbatjahre mehr sein können, so erlaubt diese Eingrenzung der Toleranzgrenze, zumal mit den ansonsten festen beiden chronologischen Blöcken vor und nach Manasse, die allfällige Varianten auf die einzige Nahtstelle zu beschränken und eine fixe Lösung weiter anzunähern. Dies lässt sich mit Hilfe von Hes 3,22-5,17, wo in Hes 4,4-7, bewerkstelligen, wo die Tage des für diese Zeit gefesselten Propheten in Jahre des Königreiches in Jerusalem so umgewandelt werden, dass im Kontext eindeutig ist, dass sich die nämlichen Jahre auf Jerusalem, bzw. auf Gottes Bundesverhältnis zu Jerusalem, beziehen. Und weil es dort einerseits heißt, dass die nämlichen Jahre (die der Prophet in Tage umgerechnet auf seinem Leib zu (er)tragen hat) den Jahren der Schuld in Jerusalem entsprechen, und andererseits die Jahre der Schuld in Jerusalem in Tage (der Sühne) des Propheten umgerechnet werden, bekommt man so einen gesamtchronologischen Rahmen der Jahre in Jerusalem aus den Tagen des Propheten. Und die Zahl der Tage des Propheten, an denen er die Schuld Israels trage, sind 390, und für Juda 40, was sonach 430 Jahre der Schuld (in Jerusalem) ergebe.

Ab der Überführung der Bundeslade, die nach der Richterchronologie und Königschronologie 3119 festgestellt wurde, ergibt dann 3548 – 3119 = 429 Jahre, und wenn man auch das Jahr 3119 hinzurechnet, sind das 430 Jahre, in denen die Bundeslade in Jerusalem weilte. Denn 3119 kam die Bundeslade nach Jerusalem und Jerusalem wurde 3548 zerstört (3548 – 3119 = 429, und das Jahr 3119 selbst ist das 430.), wobei die Geräte des Tempels (nach 430 Jahren in Jerusalem) nach Babylon weggeführt wurden. Das ist um so mehr eine chronologische Orientierungsgröße, als das ganze Mosaische Gesetz und die daraus abgeleitete Geschichte um den Formalismus aufgebaut sei (2 Sa 6,2; 7,13; vgl. 5 Mose 26,15), dass Gott immer von dem Ort spricht, wo er seinen Namen wohnen lasse (vgl. 5 Mose 16,6-7; Esra 6,12; Jes 18,7; Jer 3,17), und worauf ja sich die gesamte biblische Offenbarung beziehe.

PROBLEMSTELLEN DER SYNCHRONISTISCHEN CHRONOLOGIE

Die sogenannten Problemstellen der synchronistischen Chronologie sind solche, die aus dem formalistischen Schema der Königschronologie in irgendeiner Form herausfallen, oder davon abweichen. Ihr Problemcharakter wird allerdings aus den Übersetzungen nicht ersichtlich, sondern vielmehr werden die Problemstellen von den Übersetzungstraditionen überdeckt, sodass insgesamt die Problemstellen fast schon als Übersetzungsprobleme abgetan werden könnten, zumal sie in den Übersetzungen nicht als Problem auffallen. Im Urtext hingegen fallen sie auf durch die Abweichung von dem synchronistischen Schema, und von dem eigentümlichen chronologischen Schema der Könige, weil sie von dem fest geprägten Schema der formalistischen Ausdrücke durch syntaktische und oder grammatikalische Besonderheiten gewisse Abweichungen zeigen. Allgemein kann von dem chronologischen Schema festgestellt werden, dass die formalistischen Ausdrücke mit einem fest gebundenen chronologischen Schema so verbunden sind, dass die sprachlichen Schemata sich exakt mit den chronologischen Schemata decken, und das in der Synchronie bis zu 80 Prozent der Fälle verifizierbar sind. Wenn jedoch in disem 80 Prozent der Fälle von über 40 Thronwechsel nachweisbar ist, dass ein fest gefügtes sprachliches Schema mit einem fest gefügten chronologischen Schema sich decke, so kann, ja muss diese Feststellung so verallgemeinert werden, dass sie für 100 Prozent der Fälle gelten müsse. Dieser Prozentsatz kann dadurch erheblich erhöht werden, dass in über 90 Prozent der Fälle bezüglich des Kontingents der genannten restlichen 20 Prozent die nämliche Abweichungen durch zusätzliche chronologische Angaben ergänzt sind, welche immer klar von der Synchronie abweichen, und mit Hilfe dieser zusätzlichen Angaben hätten sich die chronologisch exakt aus dem Text lösbaren Fälle auf 98 Prozent erhöht (die 90 Prozent vom Kontingent der genannten restlichen 20 Prozent ergibt umgerechnet 18 Prozent vom Gesamtvolumen). Diese insgesamt 98 Prozent der aus dem Text verifizierbaren chronologischen Schemata belegen also (bis zu 98 Prozent) die These, dass eine sorgfältige Endredaktion den chronologischen Angaben im Text zugrunde liege, die allerdings die Kenntnis der schematischen Chronologie voraussetze, die sich aus dem Text mit einiger Mühe rekonstruieren ließen. Soweit sich also aus dem Text ein fest gefügtes chronologisches Schema rekonstruieren lasse, lässt sich einerseits aus den Zahlenangaben im Text eine Endredaktion und andererseits ein festgefügtes chronologische Schema, nachweisen. Die verbleibende restliche Unsicherheit von 1 bis 2 Prozent lässt sich einerseits aus dem Nachweis der festen Gesetzmäßigkeit vernachlässigen, und andererseits überhaupt auf unter 1 Prozent reduzieren, wenn der feste chronologische Rahmen von 430 Jahren für den Aufenthalt der Bundeslade in Jerusalem in die Betrachtung einbezogen wird (Hes 3,22-5,17). Und weil einerseits die numerische Chronologie die Arbeitshypothese voll bestätigt hatte, dass eine geschlossene Endredaktion der numerischen Angaben anzunehmen ist, und andererseits der chronologische Rahmen von 430 Jahren für die Bundeslade in Jerusalem nach Hes 4,4-7 dadurch von einer anderen Seite her das Resultat bestätigt werde, ist die These über die geschlossene numerische Chronologie der Könige verbindlich zu formulieren.

Die einzelnen Problemstellen, nachstehend, sollten nicht nach der chronologischen Reihenfolge, sondern nach der methodischen Bedeutung gereiht werden. Dieser chronologischen Reihung ist die Feststellung voranzustellen, dass in der Chronologie keine Rumpfjahre angegeben werden, sondern grundsätzlich immer nur ganze, also gleichsam gerundete, Jahre gerechnet werden. Eine Ausnahme bilden Regierungszeiten die kürzer als ein Jahr gedauert hatten, was aber die besagte Regel um so mehr unterstreicht. Da eine zeremonielle Thronbesteigung an einen fixen Termin in der Mitte des Kalenderjahres gebunden ist, nämlich an den siebenten Monat, und die offiziellen Regierungsjahre nach diesem Fixpunkt der zeremoniellen Thronbesteigung ausgerichtet werden, weichen erstens die Regierungsjahre immer von den Kalenderjahren ab, und zweitens können die Thronzeremonien immer nur in dem zweiten Regierungsjahr erfolgen, wenn der Anfang der Regierung nicht exakt mit der Thronzeremonie zusammenfalle. Da in den synchronistisch-chronologischen Angaben immer nur die Thronbesteigung als Jahresangabe aufscheint, und bei anderen Angaben andere Formulierungen verwendet werden, muss also für die formalistischen Angaben immer grundsätzlich das zweite Regierungsjahr (als das Jahr der Thronbesteigung, das um ein Jahr später als das erste Regierungsjahr beginnt) gerechnet werden. In diesem Fall muss formell das Rumpfjahr davor für ein volles Regierungsjahr gerechnet werden, auch wenn die Regierung ein-zwei Monate vor der Thronzeremonie begonnen habe, weil aus kultischen bzw. kalendarischen Gründen, eine jede Thronbesteigung immer nur im 2. Regierungsjahr möglich ist, und das Rumpfjahr davor für ein Regierungsjahr für das 1. Jahr gerechnet werde. Das bedeutet also, dass das Regierungsjahr, abweichend vom Kalenderjahr, vom 7. Monat des Kalenderjahres bis zum 7. Monat des nächsten Kalenderjahres reicht.

1. ) Eine Problemstelle ist rund um die Lebensjahre und Regierungsjahre des Asa von Juda, der, außer seinen mit dem 20. Jahr des Jerobeam I. von Israel beginnenden Regierungsjahren (1 Kö 15,9) auch noch Regentenjahre hatte die von den Regierungsjahren abweichen. Außerdem hatten er und sein Vater, im Gegensatz zu den anderen Königen von Juda, keine Angabe über die Lebensjahre. Dieses Unikum in der Chronologie begann damit, dass Asas Großvater, Rehabeam, nicht seinen Erstgeborenen zum Nachfolger bestimmt hatte, sondern Abija, den Vater von Asa (2 Chr 11,18-22), den er als Oberhaupt der Fürsten einsetzte, um das Erstgeburtsrecht umzugehen. Diese Sonderstellung Abijas und Asas, bzw. diese Umgehung des Erstgeburtsrechts durch Rehabeam zugunsten seines jüngeren Sohnes Abija, kam aber dem Erstgeburtsrecht von Asa zugute, indem nun Asa schon mit der Einsetzung seines Vaters, Abija, als Fürstregent, Asa nach seinem Vater das Erstgeburtsrecht als Fürstregent hatte, und zwar zu einem Zeitpunkt, wo Abija noch nicht König war, aber formal schon Thronanwärter. Diese rechtliche Konstellation ist chronologisch in dem gesamten chronologischen Feld einmalig, und so sind diese Jahre der optionellen Thronfolgerschaft von Asa auch sprachlich ein Unikum inmitten der ansonsten (bis auf diese Ausnahme) formalistischen Angaben der Chronologie. Sprachlich ist zwar von einer Königsherrschaft in der wörtlichen Übersetzung die Rede, doch meint das sinngemäß nur eine Option auf das Königtum, welche Option durch das Recht des regierenden Königs, an dem Erstgeburtsrecht vorbei seinen Nachfolger zu bestimmen, überlagert werde.

       3184 =  1. Jerobeam I. = 40.(/41.) Salomo (1 Kö 11,42-12,20)

       3203 =  20. Jerobeam I. = 2. Asa (20) 20 (1 Kö 15,9)

       3239 = 2. Ahab = 38. Asa (37) 37 (1 Kö 16,29)

       3241 = 4. Ahab = 2. Joschafat (3) 2 (1 Kö 22,41)

Wie es aus den synchronistischen Angaben zu entnehmen ist, von denen noch einige in der gleichen regelmäßigen Weise vorkommen, ist die Aufeinanderfolge der Regierungsjahre bis auf die obligatorischen 1 Jahre Spielraum (für die Rumpfjahre) kontinuierlich.

       3184 =  1. Jerobeam I. = 40.(/41.) Salomo (1 Kö 11,42-12,20)

       3184 = 40. Jahr Salomos. 1 Kö 11,42//2 Chr 9,30: Salomo regierte 40 Jahre (vgl. 1 Kö 6,1; 11,34).

       3185 = 1. Regierungsjahr Jerobeams. 1 Kö 11,40; 12,2.20: nach dem Tod Salomos wurde Jerobeam König (vgl. 2 Chr 9,29; 10,2.16-17).

       3184 = 1. Regierungsjahr Rehabeams. 1 Kö 14,21//2 Chr 12,13: „Einundvierzig Jahre alt war Rehabeam, als er König wurde“.

       3188 = 4. Jahr Jerobeams I., Abfall Jerobeams vom Tempelkult. 2 Chr 11,17: drei Jahre(16) lang machte die Loyalität der Leviten Rehabeam stark (vgl. 1 Kö 14,25//2 Chr 12,2).

       3188 = 5. Jahr Rehabeams, Ägypten erobert Juda. 1 Kö 14,25//2 Chr 12,2: im 5. Jahr des Königs Rehabeam(17), zog Schichak, der König von Ägypten(18) herauf, gegen Jerusalem (vgl. 2 Chr 12,8).

       3192 = 15. Jahr der Regentschaft Asas, Siegesfest. 2 Chr 15,10: im 3. Monat, im 15. Jahr(19)d „seiner Königsherrschaft“ (Königreiches), feierte Asa ein Fest mit großem Opfer.

       3201 = 17. Jahr Rehabeams. 1 Kö 14,21//2 Chr 12,13: „41 Jahre alt Rehabeam war als er König wurde und er regierte 17 Jahre zu Jerusalem.“

       3201 = 2. Jahr Abijas = 18. Jahr Jerobeams I. # (GELB) 1 Kö 15,1-2//2 Chr 13,1: „im 18. Jahr des Königs Jerobeam, wurde Abija König über Juda, und er regierte 3 Jahre zu Jerusalem.“

       3203 = 3. Jahr Abijas. = 20. Jahr Jerobeams. 1 Kö 15,1-2//2 Chr 13,1: im 18. Jahr des Königs Jerobeam, wurde Abija König über Juda. Er regierte 3 Jahre in Jerusalem.

       3203 = 20. Jahr Jerobeams = 2. Jahr Asas # (GELB) 1 Kö 15,9-10: im 20. Jahr Jerobeams wurde Asa König über Juda; und er regierte 41 Jahre.

       3203 = 2. Jahr Asa = 2. Jahr Nadab # (GELB) 1 Kö 15,25: im 2. Jahr des Asa wurde Nadab König über Israel und regierte 2 Jahre.

       3205 = 22. Jahr Jerobeams. 1 Kö 14,20: Jerobeam regierte 22 Jahre.

       3205 (3204+1) = 3. Jahr Asas = 2. Jahr des Nadab = 2 Jahr Bascha. # (GELB) 1 Kö 15,28-33: im 3. Jahre des Asa, tötete Bascha den Nadab und wurde an seiner Stelle König über Israel in Tirza (für) 24 Jahre.

       3208 = Geburtsjahr Joschafats. 1 Kö 22,41//2 Chr 20,31: im 4. Jahr Ahabs wurde Joschafat König über Juda. Er war 35 Jahre und er regierte 25 Jahre.

       3212 = 35. Jahr der Regentschaft des Asa. 2 Chr 13,23: zur Zeit Asas genoß das Land 10 Jahre Ruhe(20).

       3213 = 36. Jahr der Regentschaft des Asa. 2 Chr 15,19-16,1: bis zum 35. Jahr des Königreiches des Asa gab es keinen Krieg: im 36. Jahr des Königreiches des Asa zog Bascha gegen Juda.

       3213 = 36. Jahr der Regentschaft des Asa. # (BLAU) 2 Chr 16,1: im 36. Jahr des Königreiches des Asa zog Bascha gegen Juda.

       3216 = 39. Jahr der Regentschaft des Asa. 2 Chr 16,12: im 39. Jahre des Asa erkrankte Asa an seinen Füßen.

       3227/8 = 24. Jahr des Bascha.   1 Kö 15,28.33: im 3. Jahr des Asa, tötete Bascha den Nadab und wurde an seiner Stelle König über Israel in Tirza auf 24 Jahre.

       3227+1 = 2. Jahr des Ela. # (GELB) 1 Kö 16,8: im 26. Jahr Asas wurde Ela König in Tirza über Israel (für) 2 Jahre.

       3228 = 26. Jahr Asas. 1 Kö 16,8: im 26. Jahr Asas wurde Ela König (in Tirza) über Israel für 2 Jahre.

       3229 = 27. Jahr Asas. 1 Kö 16,10.15: im 27. Jahr Asas wurde Simri, anstelle des von ihm erschlagenen Ela, König (über Israel) in Tirza: (für) 7 Tage.

       3229 = 27. Jahr Asas = 1. Jahr Omris. # (GELB) 1 Kö 16,15.23: im 27. Jahre Asas wurde Omri zum König erhoben, im 31. Jahr Asas wurde er Alleinherrscher, und er regierte (ingesamt) 12 Jahre.

       3231 = Geburtsjahr des Joram von Juda. # (BLAU) 2 Kö 8,16-17//2 Chr 21,5.20: im 5. Jahr des Joram von Israel, als Joschafat (noch) König über Juda war. Joram von Juda war 32 Jahre alt als er König wurde und er regierte 8 Jahre in Jerusalem.

       3233 = 31. Jahr Asas = 5. Jahr Omris. 1 Kö 16,23: im 31. Jahr Asas, wurde Omri (offiziell) König über Israel (vgl. V. 15-16): (für) 12 Jahre.

       3234 = 6. Jahr Omris. 1 Kö 16,23.24: in Tirza regierte Omri 6 Jahre dann baute er Samaria.

       3239+1 = 38. Jahr Asas = 1. Jahr Ahabs. # (GELB) 1 Kö 16,29: im 38. Jahre Asas, wurde Ahab König, und er regierte in Samaria 22 Jahre.

       3240 = 38. Jahr Asas = 2. Jahr Ahabs. 1 Kö 16,29: im 38. Jahre Asas wurde Ahab König und er regierte in Samaria 22 Jahre.

       3240 = 2 Kö 1,1; 3,5: Moab brach mit Israel, nachdem Ahab tot war.

       3240 = 12. Jahr Omris. 1 Kö 16,15-16: an gleichen Tag wie Simri, im 27. Jahr Asas, machte ganz Israel Omri zum König über Israel.

       3242 = 4. Jahr Ahabs = 2. Jahr Josaphats. # (GELB) 1 Kö 22,41//2 Chr 20,31: im 4. Jahr Ahabs wurde Joschafat König über Juda. Er war 35 Jahre alt als er König wurde und er regierte 25 Jahre in Jerusalem.

       3242 = 41. Jahr Asas.1 Kö 15,9-10: im 20. Jahr Jerobeams wurde Asa König über Juda und er regierte 41 Jahre in Jerusalem.

       3243 = 41. Jahr Asas. 2 Chr 16,13; 1 Kö 15,10: Asa starb im 41. Jahr seiner Regierung.

       3244 = 3. Jahr Josaphats. 2 Chr 17,7: im 3. Jahre des Joschafat, sandte er Lehrer (des mosaischen Gesetzes) im Lande aus.

Aus dem Synchron in einem größeren Kontext ist also ersichtlich, dass die Regierungsjahre rund um Asa so weit ineinander greifen. In Hinblich auf die Regentschaftsjahre des Asa allerdings gibt es eine starke Abweichung der Regentschaftsjahre von den Regierungsjahren.

       3203 = 2. Jahr Asa = 2. Jahr Nadab # (GELB) 1 Kö 15,25: im 2. Jahr des Asa wurde Nadab König über Israel und regierte 2 Jahre.

       3204 = 22. Jahr Jerobeams. 1 Kö 14,20: Jerobeam regierte 22 Jahre.

       3205 (3204+1) = 3. Jahr Asas = 2. Jahr des Nadab = 1 Jahr Bascha. # (GELB) 1 Kö 15,28-33: im 3. Jahre des Asa, tötete Bascha den Nadab und wurde an seiner Stelle König über Israel in Tirza (für) 24 Jahre.

       3213 = 36. Jahr der Regentschaft des Asa. 2 Chr 15,19-16,1 = 3. Regierungsjahr des Asa (1 Kö 16,33): bis zum 35. Jahr des Königreiches des Asa gab es keinen Krieg: im 36. Jahr des Königreiches des Asa zog Bascha gegen Juda.

Nach 2 Chr 13,23; 14,5 hatte das Land unter der Regentschaft des Asa 10 Jahre Ruhe. Nach 2 Chr 15,19 war bis zum 35. Jahre der Regentschaft des Asa kein Krieg. Nach 2 Chr 16,1 kam im 36. Jahr der Regentschaft des Asa von Juda der Bascha von Israel mit kriegerischen Absichten ins Land Juda. Nach 1 Kö 15,32 war zwischen Asa von Juda und Bascha von Israel Krieg alle Ihrer Tage. Nach 1 Kö 15,33 ist Bascha König über Israel geworden im 3 Regierungsjahre des Asa von Juda und regierte 24 Jahre. Und das bedeutet, dass das 36. Regentschaftsjahr des Asa zwischen dem 3. Regierungsjahr des Asa und dem 2 + 24 = 26. Regierungsjahr des Asa fallen. Von diesem 35. Jahr des Asa (2 Chr 15,19) können die 10 Jahre Ruhe (2 Chr 13,23) zurückgerechnet werden, oder vorgerechnet werden. Es gab im 15. Regentschaftsjahr des Asa ein Siegesfest (2 Chr 15,10), und in 2 Chr 15,19 heißt es anschließend, dass es bis zum 35. Regentschaftsjahr des Asa keine Krieg war. Numerisch scheint es nur eine Lösung zu geben um alle chronologische Angaben in Einklang zu bringen, indem der Anfang der Regierungsjahr des Asa mit seinem 25. Regentschaftsjahren zusammenfallen. Denn so gibt es 10 Jahre davor bis zum Siegesfest im 15. Regentschaftsjahr des Asa, und es gibt 10 Jahre danach bis zum 35. Regentschaftsjahr des Asa, so dass das 10. Regierungsjahr des Asa seinem 35. Regentschaftsjahr entspreche.

2.) Eine vielleicht nicht sehr auffällige, aber sehr komplexe Stelle befindet sich um die 52 Regierungsjahre des Usija, der auch Asarja genannt wurde, weil dort eine Angabe des Todesjahres eines als Vormund herrschenden Priesters chronologisch an die Regentschaftsjahre des Asa anschließe.

       3294 = 23. Jahr des Joasch von Juda = 2. Jahr des Joahas von Israel. # (GELB) 2 Kö 12,7: im 23. Jahr des Joasch von Juda wurde Joahas König über Israel in Samaria (für) 17 Jahre.

       3294 = 23. Jahr des Joasch von Juda. 2 Kö 12,7: im 23. Jahr des Joasch von Juda waren die Reparaturen am Tempel noch nicht vollendet.

       3007 = 130. Jahr des Jehojada. 2 Chr 24,15.17: Jehojada war 130 Jahre(21) alt als er starb.

       3308 = 37. Jahr des Joasch von Juda = 2. Jahr des Joasch von Israel. # (GELB) 2 Kö 13,10: im 37. Jahre des Joasch von Juda, wurde Joasch König über Israel in Samaria; 16 Jahre.

       3308 = 2 Chr 24,23: etwa 1-2 Jahre nach dem Tod des Jehojada (V. 15) fiel Juda von Jahve ab (V. 17 ff.), der daraufhin einen Propheten sandte (V. 19), den sie Töteten (V. 21); so geschah es, dass die Aramäer Juda verheerten (V.23 f.).

       3308 = 2. Jahr des Amazja von Juda = 2. Jahr des Joasch von Israel. # (GELB) 2 Kö 14,1-892//2 Chr 25,1: im 2. Jahr des Joasch von Israel, wurde Amazja König von Juda. Er war 25 J: im 23. Jahr des Joasch von Juda, wurde Joahas König über Israel in Samaria (für) 17 Jahre.

       3311 = 40. Jahr des Joasch von Juda. 2 Kö 11,4; 12,1-2//2 Chr 23,1; 24,1: im 7. Lebensjahr des Joasch und zugleich im 7. Jahr Jehus, wurde Joasch König von Juda. Er regierte 40 Jahre in Jerusalem.

       3320 = 14. Jahr des Amazja. 2 Kö 14,17//2 Chr 25,25: Amazja lebte nach dem Tod des Joasch von Israel noch 15 Jahre.

       3321 = 2. Jahr des Jerobeam II = 15. Jahr des Amazja. 2 Kö 14,23: im 15. Jahr Amazjas wurde Jerobeam König in Samaria (für) 41 Jahre.

       3322 = 16. Jahr des Joasch von Israel. 2 Kö 13,10: im 37. Jahre des Joasch von Juda wurde Joasch König über Israel in Samaria für 16 Jahre.

       3335 = Geburtsjahr des Usija/Asarja. 2 Kö 14,21; 15,1-2//2 Chr 26,1-3: Asarja (Usija) war 16 Jahre alt als er König wurde, im 27. Jahr Jerobeams, und er regierte 52 Jahre in Jerusalem.

       3335 = 29. Jahr (Todesjahr) des Amazja. 2 Kö 14,17//2 Chr 25,25: Amazja lebte nach dem Tod des Joasch von Israel noch 15 Jahre.

       3335 = 29. Jahr des Amazja. 2 Kö 14,1-2//2 Chr 25,1: im 2. Jahr des Joasch von Israel wurde Amazja König. Er war 25 Jahre alt als er König wurde und er regierte 29 Jahre in Jerusalem.

       3346 = 27. Jahr des Jerobeam II. = 2. Jahr des Usija (Asarja). 2 Kö 14,21; 15,1-2//2 Chr 26,1-3: Asarja (Usija) war 16 Jahre als er König wurde, im 27. Jahr Jerobeams, und er regierte 52 Jahre in Jerusalem.

       (?3360) Am 1,1: der Prophet beginnt in den Jahren des Usija und Jerobeam, 2 Jahre vor dem Erdbeben, gegen die Nachbarvölker zu weissagen.

       3360 = 41. Jahr des Jerobeam II. 2 Kö 14,23: im 15. Jahr Amazjas wurde Jerobeam König in Samaria für 41 Jahre.

       3360 = 41. Jahr des Jerobeam II. Am 7,7-17 (vgl. V. 5,1-6) Amos sagt (einige Jahre davor) voraus, dass Jerobeam II. (Am 1,1) durch das Schwert getötet und Israel gefangen weggeführt werde.

       3377 = Geburtsjahr der Jotam. 2 Kö 15,32-33//2 Chr 27,1.8: im 2. Jahr des Pekach wurde Jotam König über Juda. Er war 25 Jahre alt als er König wurde und er regierte 16 Jahre in Jerusalem.

       3382 = 38. Jahr des Asarja/Usija = Secharja regierte 6 Monate. 2 Kö 15,8: im 38. Jahre Asarjas wurde Secharja König über Israel in Samaria für 6 Monate.

       3383 = 39. Jahr des Usija = Schallum regierte einen Monat. 2 Kö 15,13: im 39. Jahr des Usija, wurde Schallum König und er regierte einen vollen Monat in Samaria.

       3383 = 39. Jahr des Asarja von Juda = 2. Jahr des Menachem von Israel. 2 Kö 15,17: im 39. Jahr Asarjas wurde Menachem König über Israel (für) 10 Jahre in Samaria.

       3391 = 10. Jahr des Menachem.  2 Kö 16,1-2//2 Chr 28,1: im 17. Jahr des Pekach wurde Ahas König von Juda. 20 Jahre war Ahas alt als er König wurde und er regierte 16 Jahre in Jerusalem.

       3391 = 10. Jahr des Menachem. 2 Kö 15,17: im 39. Jahr Asarjas wurde Menachem König über Israel (für) 10 Jahre in Samaria.

       3394 = 50. Jahr des Asarja von Juda = 1 Jahr des Pekachja von Israel. 2 Kö 15,23: im 50. Jahr Asarjas wurde Pekachja König über Israel in Samaria (für) 2 Jahre.

       3394 = 2. Jahr des Pekachja. 2 Kö 15,23: im 50. Jahr Asarjas wurde Pekachja König über Israel in Samaria für 2 Jahre.

       3396 = 52. Jahr des Asarja/Usija. 2 Kö 14,21; 15,1-2//2 Chr 26,1-3: Asarja (=Usija) war 16 Jahre alt als er König wurde, im 27. Jahr Jerobeams, und er regierte 52 Jahre in Jerusalem.

       3396 = 2. Jahr des Pekach von Israel = 52. Jahr des Usija. 2 Kö 15,27: im 52. Jahre Asarjas wurde Pekach König über Israel in Samaria für 20 Jahre.

       3396 = 2. Jahr des Pekach von Israel = 2. Jahr des Jotam von Juda. 2 Kö 15,32-33//2 Chr 27,1.8: im 2. Jahr des Pekach wurde Jotam König über Juda. Er war 25 Jahre alt als er König wurde und er regierte 16 Jahre in Jerusalem.

Aus dem vereinfachten Synchron ergibt sich das Skelett der Chronologie als Rahmen

       3178 = 1. Jahr der Regentschaft Asas.

       3184 =  1. Jerobeam I. = 40.(/41.) Salomo (1 Kö 11,42-12,20)

       3192 = 15. Jahr der Regentschaft Asas (2 Chr 15,10)

       3203 =  20. Jerobeam I. = 2. Asa (20) 20 (1 Kö 15,9)

       3213 = 36. Jahr der Regentschaft des Asa (2 Chr 16,1)

       3239 = 2. Ahab = 38. Asa (37) 37 (1 Kö 16,29)

       3241 = 4. Ahab = 2. Joschafat (3) 2 (1 Kö 22,41)

       3272 = 7. Jehu = 1. Joasch von Juda (7) 6 (2 Kö 12,1)

       3007 = 130. Jahr des Jehojada = 130. Regentschaft der Asa (2 Chr 24,15.17)

       3308 = 2. Joasch von Israel = 37. Joasch von Juda (37) 36 (2 Kö 13,10)

       3308 = 2. Joasch von Israel = 2. Amazja (1) 0 (2 Kö 14,1)

       3321 = 2. Jerobeam II. = 15. Amazja (14) 14 (2 Kö 14,23)

       3346 = 27. Jerobeam II. = 2. Usija (26) 25 (2 Kö 15,1)

       3396 = 2. Pekach = 52. Usija (51) 51 (2 Kö 15,27)

       3411 = 17. Pekach = 2. Ahas (15) 15 (2 Kö 16,1)

       3421 = 2. Hosea = 12. Ahas (5) 4 (2 Kö 17,1)

       3428 = 9. Hosea = 6. Hiskia = Untergang Samarias (7) 7 (2 Kö 18,10)

Der chronologische Ort des Todesjahres des Jojada (Jehojada) lässt sich über ein Jahr vor der sich abzeichnenden Verschwörung gegen Joasch von Juda (2 Chr 24,23-25) bestimmen der zur Ermordung von Joasch geführt hatte. Das chronologische Feld kann dadurch näher eingegrenzt werden, dass in 2 Chr 24,23 zwar nur von den Aramähern die Rede ist, die ein Jahr nach dem Tod des Propheten kamen, aber in 2 Kö 12,18 ist Hasael als König der Aramäer genannt.  Da Joasch von Juda 40 Jahre regierte (2 Kö 12,1) und ab seinem 23. Jahr Joahas in Israel 17 Jahre regierte, der ebenfalls von dem König der Aramäer, nämlich Hasael und seinem Sohn Ben-Hadad, bedrängt wurde (2 Kö 13,3), so sind die Regierungsjahre des Joahas von Israel und Joasch von Juda auffällig parallel. In 2 Kö 13,22-25 heißt es, dass Hasael den Joahas alle Tage bedrängte, und erst nach dem Tod des Hasael und unter dem Nachfolger von Joahas, Joasch von Israel, sich das Blatt gewendet hatte, kann das Feld auf die letzten Jahre des Joasch von Juda so eingeengt werden, dass die nämliche Zeit noch in die parallelen Jahre des Joahas, nicht aber in die Jahre des Joasch von Israel, fielen. Und weil der Anfang der Regierung des Josch von Israel in das 37. Jahr des Joasch von Juda fällt (2 Kö 13,10), muss nach 2 Chr 24,23 ein Jahr von dem 37. Jahr des Joasch von Juda zurückgerechnet werden. Demnach ist das 26. Regierungsjahr des Joasch von Judas das Todesjahr des Jojada, und das wäre das 130. Jahre der Regentschaft des Asa.

3.) Weil Amazja nach 2 Kö 14,2 nur 29 Regierungsjahre hatte, und nach 2 Kö 14,23 sein 15. Jahr dem 1. oder 2. Jahr des Jerobeam II. entspreche, und nach 2 Kö 14,17//2 Chr 25,25 Amazja nach dem Tod des Joasch von Israel noch 15 Jahre lebte, wo doch nach 2 Kö 14,1 Amazja im 2. Jahr des nämlichen Joasch von Israel König wurde, und Joasch von Israel (ab dem 37. Jahr des Joasch von Juda) 16 Jahre (nach 2 Kö 13,10) regierte, so ergibt sich rechnerisch eine Lücke ohne Regierungsjahre zwischen dem letzten Regierungsjahr des Amazja und dem ersten Regierungsjahr des Usija, der im 27. Jahr des Jerobeam II. sein sollte.

       3321 = 2. Jerobeam II. = 15. Amazja (14) 14 (2 Kö 14,23)

       3339 = 29. Jahr des Amazja (= 16. Jahr des Jerobeam II). 2 Kö 14,17//2 Chr 25,25: Amazja lebte nach dem Tod des Joasch von Israel noch 15 Jahre.

       3346 = 27. Jerobeam II. = 2. Usija (26) 25 (2 Kö 15,1)

Wenn nämlich das 15. Jahr Amazja dem 2. Jahr des Jerobeam II. entspreche, und die Thronbesteigung des Usija dem 27. Jahr des Jerobeam II. erfolgte, dann gibt es einen Abschnitt von 11 Jahren ohne Regierungsjahre (scheinbar weil der König noch zu jung gewesen wäre).

Mit Rücksicht auf den heutigen Stand der Forschung, die auf den Spuren des Josephus an dieser Stelle das chronologische Feld ineinanderschieben möchte kommt der exakten (verbildlichen) Ausschließbarkeit einer Verschiebung zwischen dem 1. Regierungsjahr des Usija (Asarja) und dem (formalistische) Jahr seiner Thronbesteigung, eine große Bedeutung zu. Wichtig und eindeutig ist die nicht formalistische Aussage in 2 Kö 14,21//2 Chr 26,1, wonach Usija durch ein Plebiszit (Hifil) zum König erhoben wurde: Im 16. Lebensjahr. Denn anschließend und doch getrennt genug um auch unterscheiden zu können wird die formalistische chronologische Angabe über das Jahr der Thronbesteigung auch im 16. Lebensjahr angegeben (2 Kö 15,1-2//2 Chr 26,3). Bei Usija schließen also die Lebensjahre verbindlich an das 2. Regierungsjahr an, weil ein Plebiszit der Inthronisation zwar voranging, aber beide Ereignisse im gleichen Kalenderjahr, bzw. Lebensjahr des Usija stattfanden.

4.) Die in Jes 7,8 angegebenen 65 Jahre reichen vom Todesjahr des Jeremia II. (2 Kö 14,23) bis zum 5. Jahr des Hosea (2 Kö 17,5-6), wo Ephraim „Nicht-Volk“ sei. Nach Am 1,1 weissagt der Prophet in den Jahren des Jerobeams II. und Usijas über die Wegführung Israels und von der Ermordung Jerobeams II. (Am 7,7-17), woraus zu ersehen ist, dass die Wende auf das Todesjahr des Jerobeam II. zu datieren sei. Nach Hos 1,1 weissagt der Prophet ebenfalls in den Jahre des Jerobeam II. und Usija, Jotam, Ahas, Hiskia, dass ein neuer „hurerischer“ (unreiner bzw. unheiliger) Bund mit Israel geschlossen werde, versinnbildlicht durch die Heirat des Propheten mit einer Hure (Hos 1,2), wo das Kind aus dem unreinen Ehebund des Propheten mit der Hure den vielsagenden Namen „Nicht-Volk“ tragen soll (Hos 1,9). Und in Jes 7,8 wird unter der Regierung des in Hos 1,1 genannten Ahas mitgeteilt, dass das in Hos 1,9 genannte Nicht-Volk, das durch das Kind des Propheten versinnbildlicht werde, einen (zeitlichen) Bestand von 65 Jahre habe, bzw. während 65 Jahre bestehe (der hebräische Satz bereitet einigen Übersetzern gewisse Schwierigkeiten, die irrig meinen, dass nach den 65 Jahren werde Israel überhaupt kein Volk mehr sein, was zwar sinngemäß nicht ganz unrichtig, aber nicht textkonform sei, weil der Text mit Nicht-Volk nicht Nichts, sondern das Übergangsstadium des verstoßenen Volkes meint). Nach 2 Kö 17,5-6 wird zwar Samaria noch 3 Jahre belagert und im 9. Jahr des Hosea erst eingenommen und zerstört, aber Hosea selbst ist schon in seinem 6. Jahr gefangengenommen worden. Und weil das Volk nicht durch die Hauptstadt (Samaria), sondern durch den König repräsentiert werde, endet das Nicht-Volk schon im 6. Jahr des Hosea. Von dem Todesjahr des Jerobeam II. (3360) bis zum 6. Jahr des Hosea (3425) sind es genau 65 Jahre, wie das von Jes 7,8 für das Nicht-Volk (oder Kein-Volk) nach Hos 1,9, seit dem Todesjahr des Jerobeam II. nach Am 7,7-17, bemessen wurde.

Eine weitere chronologische Orientierung bietet, dass der Spruch über die nämlichen 65 Jahre (Jes 7,8) für Ephraim (Israel), in den Tagen des Ahas ergehe, dessen Regierung mit dem nämlichen 65. Jahr schließe, denn Ahas regierte 16 Jahre (2 Kö 16,1-2), und die Regierung des Hosea, in dessen 6./7. Jahr die 65 Jahre enden (2 Kö 17,5-6), im 12. Jahr des Ahas begann, weil Hosea 4. Jahr vor dem letzten Jahr des Ahas König wurde (2 Kö 17,1). Der Chronologische Rahmen kann noch weiter eingeengt werden, denn der nämliche Pekach von Israel, der zusammen mit Rezin von Aram unter der Regierung des Ahas gegen Jerusalem zog (Jes 7,1), und aus diesem Anlass der Spruch Jesajas über die nämlichen 65 Jahre erging, 20 Regierungsjahre hatte (2 Kö 15,20), und Ahas erst in dem 17. Jahr des nämlichen Pekach König wurde (2 Kö 16,1). Demnach kann der Feldzug Pekachs und Rezins gegen Ahas - und die Ankündigung des Jesaja über die 65 Jahre - nur zwischen dem 17.-20. Jahr des Pekach geschehen sein, und zwar zwischen dem 1.-4. Regierungsjahr des Ahas, die zu den 17.-20. Jahren des Pekach zeitlich parallel sind. Chronologisch von Bedeutung ist aber die hier an die Ankündigung über die 65 Jahre durch Jesaja anschließende Fortsetzung der Ankündigung des Jesaja (Jes 7,8-8,10). In diesem thematisch an die 65 Jahre anschließenden Textstellen wird die vielzitierte Stelle über Emanuel (Gott mit uns) expliziert.

       Zunächst fordert Jesaja den König Ahas auf, dass er ein Zeichen für die Weissagung über die 65 Jahre fordern solle (Jes 7,8-11).

       Als Ahas aus Bescheidenheit sicht weigert, nennt ihm Jesaja das Zeichen, dass nämlich die Jungfrau gebären werde und das Kind Emanuel heißen werde (Jes 7,12-14).

       Und hieran schließt die chronologische Angabe an, wonach noch bevor der Junge (Emanuel) zwischen Gut und Böse unterscheiden könne, wird das Land verlassen sein, dessen König nun dem Ahas Angst einjagt (Jes 7,15-16), was offensichtlich die Großjährigkeit meint und im alten Orient mit ca. 14 Jahren angesetzt werden könne.

       Und hieran anschließend wird das Reich, bzw. König von Assur genannt, der die Gegend erobern werde (Jes 7,17), was dann prophetisch ausgeschmückt werde (Jes 7,18-25).

       Die hieran unmittelbar anschließende Text ist auch zugleich die inhaltliche Fortsetzung der gleichen Weissagung (Jes 8,1-11), wonach Jesaja der Prophetin „naht“, und - auf den Geheiß Gottes - dem so gezeugten Kind den Namen „Schell-Raub-Eile-Beute“ gibt, weil Gott in dieser Weissagung nun auf das nämliche Kind des Propheten bezogen die gleiche Weissagung wie über Emanuel wiederholt, wonach vor der Volljährigkeit des Kindes der König von Assur die Hauptstand Israels und Arams erobern und beide Länder verwüsten werde (Jes 8,1-4).

       Und unmittelbar hieran sowohl im Text wie auch inhaltlich anschließend, wird die Gottesrede an Jesaja fortgesetzt, bzw. wiederholt, indem diesmal nicht von den Hauptstädten von Israel und Aram die Rede ist, die untergehen, sondern von den Königen Rezin und Pekach (Jes 8,5-6), die jeweils Könige der vorgenannten Hauptstädte sind.

       In dem gleichen Satz wird nun Assur bildlich mit einer Wasserflut verglichen, und darüber ausgesagt, dass die Fluten auf jeden Fall die anderen Länder überschwämmen werden, aber auch in Juda die Flut so weit hineinreiche, dass Juda das Wasser bis zum Hals stehen werde (Jes 8,7-8).

       Und hier schließt der Satz an, worin das Land Juda als das Land Emanuels bezeichnet werde (Jes 8,8).

       Neben anderen kommentierenden Erklärungen und Ausschmückungen davor und danach, ist in Jes 9,5-6 der Emanuel-Zyklus inhaltlich abgerundet, wonach das nunmehr geborene Kind mit göttlichen Attributen ausgestattet sei und in „Ewigkeit“ herrsche.

       Schließlich kann der chronologische Rahmen innerhalb dem 1.-4. Jahr des Ahas und dem 17.-20. Jahr des Pekach dadurch weiter eingegrenzt werden, dass der nämliche Feldzug von Pekach von Israel und Rezin von Aram, schon unter dem Vater von Ahas, Jotam, begann, und im Text ausdrücklich angegeben werde, dass bei dem beginnenden Feldzug Jotam die Herrschaft an Ahas übergab (2 Kö 15,36-39). Es ist damit das 1.-2. Jahr des Ahas gemeint.

       Das Kind von Jesaja konnte nur nach 9. Monaten, also im 2.-3. Jahr des Ahas geboren sein, und dann ist das 16. Jahr des Ahas höchstens das 14. Jahr des Kindes.

       Weil aber die Zerstörung Israels und Arams chronologisch an die Mündigkeit des Kindes gebunden ist, muss das im letzten Jahr des Ahas angenommen werden, wenn die Großjährigkeit des Kindes nach dem 14. Jahr angenommen werde, und das sind genau 65 Jahre seit dem Todesjahr des Jerobeam II.

Dieser Ausklang des Zehnstämmereiches korrespondiert mit der prophetischen Ankündigung an Jehu, wonach seine Söhne bis zur vierten Generation auf dem Thron Israels sitzen sollen (2 Kö 10,30; 15,12). In Hos 1,4 wird analog angekündigt, dass das Haus Jehu heimgesucht und nach Assur weggeführt (Hos 10,5-6) werde. Insbesondere kann diese chronologische Endphase, bzw. Endzeit des Zehnstämmereiches, damit als chronologischer Abschnitt abgerundet werden, dass zunächst im Sinne der Weissagung des Amos über das Exil ab dem Todesjahr des Jerobeam II. (Am 7,7-17), der Prophet Hosea heirate und sein Kind mit dem symbolischen Namen „Nicht-Volk“ für den neuen Zustand des schon dem Untergang geweihten Volk Israel das in der Übergangsphase stehe (2 Kö 17,5-6), und dann analog der Prophet Jesaja ein Kind mit symbolischen Namen für das Volk Juda stehe (Jes 8,1-8).